Nicht finanzielle KPIs gewinnen an Bedeutung
Rob Hull befragt regelmäßig Kunden zu aktuellen Themen. Das Feedback wird als „CFO Indicator Report“ (pdf Q3 2016 EN) veröffentlicht und ist zentral für die Entwicklung und die Kundenzufriedenheit der Lösung.
Umfrage zu „Nicht finanzielle KPIs“
Die Ergebnisse aus der Befragung von 306 CFOs in Kurzfassung:
- 76% der CFOs erheben nicht finanzielle Kennzahlen mit steigender Relevanz für die Steuerung des Unternehmens
- Die Abstimmung dieser mit den Abteilungen hakt bei jeder zweiten Metrik, Tendenz sinkend
- Mit ein Grund sind die über 9 Datenquellen die jeder 8. (2015: jeder 12.) CFO zu integrieren hat
- Die KPI-Verantwortung verschiebt sich hin zum CFO, bei 45% der Befragten liegt sie in ihrer Hand
Inhalte des CFO Indicator Report Q3 2016
Die Entwicklung zu einer auf Daten fokussierten Arbeitsweise verändert das Verhältnis zwischen dem CFO und der Organisation. Die reine Finanzanalyse und -berichterstattung ist Vergangenheit, Verständnis der Unternehmensprozesse und deren effiziente Gestaltung ist gefordert. Der vermeintlich leichte Zugriff auf die Daten-Flut ist über den CFO und Leiter Controlling/ FP&A für eine solide Entscheidungsvorbereitung zu kanalisieren und auf ein sinnvolles Maß zu reduzieren.
Dabei gewinnen nicht finanzielle Kennzahlen an Bedeutung. Bis 2018 soll fast jede dritte im Vorstand besprochene Kennzahl dieser Art sein. Ziel ist die Verbesserung hin zu einer zeitnahen, effektiven, kooperativen und integrierten Steuerung des Unternehmens. Der Herausforderung an die eigenen Fähigkeiten und die Kooperationsbereitschaft des Management sind sich die befragten Finanzvorstände bewusst. Die Auswahl der relevanten KPIs ist als Kernaufgabe identifiziert und mit Widerständen für mehr subjektive Kennzahlen wird gerechnet. Dem Controlling kommt eine Schlüsselrolle zu, besonders mit Blick auf einen Forecast-Prozess der vom Abschluss losgelöste Zahlen und jederzeitige Anpassungen vorsieht. Die Auswahl an operativen Kennzahlen reicht von Kunden-, über Personal-, Einkaufs-, Qualitäts- und Produktionswerte.
„Nicht alles, was zählt, kann man zählen und nicht alles, was man zählen kann, zählt.“ Albert Einstein
Die Gesamtzahl der Metriken beträgt für gut 50%/80% der Unternehmen bis zu 10/ 25. In der Umfrage vor zwei Jahren waren 10% „non financial KPI“. Der heuer erhobene Wert von 20% liegt gut auf dem Weg zum oben angesprochenen Drittel. Diesem Anstieg liegt die Vorgabe des CEO zu Grunde, mehr mit dem operativen Geschäft zu interagieren, neudeutsch zum „Business Partner“ zu werden. Die gestiegene Anzahl von Anbindungen trägt den Bestrebungen Rechnung und sollte weiter zunehmen. Im Ergebnis sollten die Anzahl der Datenquellen, der Anteil nicht finanzieller Kennzahlen und das Vertrauen in die Steuerung über eben diese positiv korrelieren. Das ist ein weiter Weg.
Herausforderung in der Umsetzung
Einig sind sich die CFOs mit dem Harvard Business Journal, dass eine detaillierte Einsicht in die Prozesse für eine Auswahl der wenigen Top KPIs notwendig ist. Aus der Veröffentlichung stammt die Feststellung, dass diese nicht finanziell bewerteten Kennzahlen größeren Verzerrungen unterliegen. Ein Sachverhalt der jedem Controller aus der Planung vertraut ist. Die subjektivere Interpretationsmöglichkeit erschwert ein einheitliches Verständnis der Kennzahlen, selbst wenn die Erhebung Daten-Silo übergreifend einheitlich ist.
Zum Artikel des Harvard Business Review: https://hbr.org/2003/11/coming-up-short-on-nonfinancial-performance-measurement
In Anbetracht der eigenen Auslastung sind Zweifel an einer erfolgreichen Umsetzung angebracht. Der Spagat einer Erfüllung des zeitlich fordernden Finanzkalenders und einer Erweiterung der Inhalte kann effizient nur mit Prozessverbesserungen einhergehen.
Dein Kommentar
An Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns Deinen Kommentar!